FluiD im Format
FluiD im Format
Nonbinärer Social Media Aktivismus mit Eneas @happyneass (Instagram)
In der dritten Folge von FluiD im Format sprechen wir mit Eneas - aktivistisch auf Instagram unterwegs als @happyneass - über nonbinären und trans* Aktivismus auf Social Media. Eneas erzählt uns, wie er dazu gekommen ist, auf Instagram aktivistisch zu sein. Gemeinsam sprechen wir über die positiven Seiten vom Social Media Aktivismus, wie beispielsweise der Bildung von Gemeinschaften und der Identitätsfindung. Auf der Schattenseite von Social Media sprechen wir Themen an wie negative Interaktionen und Gratisarbeit. Am Schluss erleuchten wir die Schattenseite und reden über Strategien, wie der persönliche Konsum von Social Media verbessert wird und wie man Aktivist*innen bei ihrer Arbeit unterstützen kann.
Sendung mit:
Meret* Heuss, Tiziana Jäggi, Nina Rothenberger und Eneas im Interview
Snacks:
Liste deutschsprachiger Social Media Aktivist*innen (Shownotes 3)
https://linktr.ee/fluidimformat
Funk Beitrag über nonbinäre TikTok Aktivist*in Cato
SRF Virus - Gespräch über Nutzen von Social Media Aktivismus
Song Liste:
No me - Kensington
Blame It On Society - Tash Sultana
FluiD im Format-Jingle - ®iginal ©py
Ressourcen:
Nonbinärer Aktivismus allgemein (Zitat aus)
- Bergman, S. Bear & Barker, Meg-John (2017). Non-Binary Activism. In: Richards, Christina; Bouman, Walter Pierre and Barker, Meg-John eds. Genderqueer and Non-Binary Genders. Palgrave Macmillan, pp. 31–51. https://doi.org/10.1057/978-1-137-51053-2_3
Social Media und nonbinäre Identitätsfindung
- Oakley, A. (2016). Disturbing Hegemonic Discourse: Nonbinary Gender and Sexual Orientation Labeling on Tumblr. Social Media & Society, 1-12. https://doi.org/10.1177%2F2056305116664217
- Cavalcante, A. (2019). Tumbling Into Queer Utopias and Vortexes: Experiences of LGBTQ Social Media Users on Tumblr. Journal of Homosexuality, 66, 12, 1715-1735. https://doi.org/10.1080/00918369.2018.1511131
Social Media als Ressource für nonbinäre Personen
- Matsuno, E. (2019). Nonbinary-Affirming Psychological Interventions. Cognitive and Behavioral Practice, 26, 4, 617-628. https://doi.org/10.1016/j.cbpra.2018.09.003
Algorithmus und Zensur auf Instagram
- Are, C. (2020). How Instagram’s algorithm is censoring women and vulnerable users but helping online abusers. Feminist Media Studies, 20, 5, 741-744. https://doi.org/10.1080/14680777.2020.1783805
- Artikel zur Zensur auf Instagram: https://saltyworld.net/algorithmicbiasreport-2/
Nina: “Hallo und herzlich willkommen. Du hörst FluiD im Format, deine Radioshow rund ums Thema Nonbinarität. Zusammen ergründen wir die verschiedenen Ebenen und Facetten der Nonbinarität. Mein Name ist Nina und über mich spricht man mit den Pronomen sie und ihre und ich bin cis. In dieser Radioshow spreche ich jeden Monat mit einer Besuchsperson aus der nonbinären Community über ein spezifisches Thema. Dabei stelle ich allerlei Fragen stellvertretend für die Zuhörenden. Diese Sendung mache ich natürlich nicht alleine. Wir produzieren sie zu Dritt.”
Meret*: “Hallo Zusammen ich bin Meret*. Ich bin nonbinär und über mich spricht man ohne Pronomen. Unter dem Namen ®iginal ©py produziere ich Beats und bin auch als DJ unterwegs. In dieser Sendung kümmere ich mich um die Kuration von Themen, Musik und Besuchspersonen.”
Tizi: “Hallo, ich bin Tizi. Ich benutze die Pronomen sie/ihre und ich bin cis. Als Psychologin bin ich in dieser Sendung für die Recherche zuständig und schlage die Brücke zwischen Wissenschaft und Publikum.”
[Musik: Jingle FluiD im Format]
Nina: “Bevor wir ins heutige Thema einsteigen, klären wir die wichtigsten Begriffe. Tizi, was ist Nonbinarität?”
Tizi: “Wenn über Nonbinarität gesprochen wird, spricht man über Geschlechtsidentität. Geschlechtsidentität heisst mit welchem Geschlecht sich eine Person identifiziert, wir sprechen also von einem inneren Gefühl oder Zugehörigkeit, das sieht man einer Person nicht an. Geschlechtsidentität ist unabhängig vom Körper oder von den Geschlechtsorganen, die eine Person hat und Geschlechtsidentität hat im engeren Sinn nichts mit Sexualität zu tun. Die Geschlechtsidentität von nonbinären Menschen stimmt nicht mit dem Geschlecht überein, das ihnen bei Geburt zugewiesen wurde, also Mann oder Frau. Die Definition trifft ebenfalls auf trans* Personen zu, aber nonbinäre Menschen lehnen das binäre Geschlechterbild, das in unserer Gesellschaft vorherrscht, ab. Ihre Geschlechtsidentität ist also vielfältiger als Mann oder Frau. Neben trans* und nonbinären Personen gibt es auch cis Personen: denen ihre Geschlechtsidentität stimmt mit dem bei Geburt zugewiesenen Geschlecht überein.”
Nina: “Dazu haben wir sehr ausführlich in der ersten Episode gesprochen, die ihr nach wie vor auf der Seite von gds.fm nachhören könnt. Ich habe bemerkt, dass im Umgang mit dem Thema Pronomen sehr wichtig sind. Unsere Pronomen haben wir genannt. Warum ist das so und wie verwendet man Pronomen richtig?”
Tizi:” Genau, die gängigen Pronomen auf Deutsch sind sie und er und stehen in einem Satz stellvertretend für eine Person. In der deutschen Sprache muss man bei der Verwendung von Pronomen immer automatisch angeben, welches Geschlecht eine Person hat. Für viele nonbinäre Personen funktionieren die Pronomen nicht, weil ihre Geschlechtsidentität vielfältiger ist als sie oder er. Es gibt verschiedene Alternativen, die nonbinäre Personen verwenden, am beste fragt man immer nach den Pronomen.”
Nina: “Von wievielen Personen sprechen wir?”
Tizi: “Das ist eine gute Frage. Für die Schweiz gibt‘s soweit keine konkreten Zahlen über die Anzahl nonbinärer Personen. Aus verschiedenen internationalen Studien kann abgeschätzt werden, dass es um die 1% der Gesellschaft sein könnte. Das würde für die Schweiz heissen plus/minus 80’000 Menschen.”
Nina: “Und eine dieser Personen stellen wir jeweils in unserer Sendung vor. Bevor wir ins Thema Social Media einsteigen, schauen wir nochmals zurück auf die letzte Sendung zum Thema Musik. Wir haben eine sehr wertvolle Rückmeldung erhalten. Und zwar kam es leider vor, dass wir einen alten, nicht mehr gültigen Vornamen der Spoken Word Person Kae Tempest verwendet haben. Dafür möchten wir uns entschuldigen. Uns ist dieser Fehler passiert und wir möchten daraus lernen, weshalb wir etwas genauer hinschauen. Diese Art von alten, nicht mehr gültigen Vornamen werden im Begriff “Deadname” zusammengefasst. Tizi, was versteht man genau darunter und woher kommt der Begriff? Hast du zudem einen Ratschlag, wie mit dem Thema sensibel und korrekt umgegangen werden kann? ”
Tizi: “Deadname ist ein englisches Wort und bedeutet so viel wie “toter Name”. Deadnaming als Verb – also als Tätigkeit – bedeutet, dass der Geburtsname einer trans* oder nonbinären Person verwendet wird, obwohl sich die Person nicht mehr damit bezeichnet. Deadnaming kann sehr verletzend sein, weshalb es wichtig ist, den neuen Namen einer Person so schnell wie möglich zu lernen und zu verwenden. Es kann schon vorkommen, dass man einen Fehler macht. Dann sagt man am besten kurz “sorry” ohne grosse Gesten der Entschuldigung, die der betroffenen Person auch unangenehm sein könnten, und korrigiert sich sogleich im Satz.”
[Musik: Jingle FluiD im Format]
Nina: “Heute sitzt mir Eneas gegenüber. Hallo und herzlich willkommen.”
Eneas: “Hallo.”
Nina: „Eneas, du bist auf der Social Media Plattform Instagram unterwegs mit dem Account @happyneass in der Bio, das ist der oberste Abschnitt von einem Profil auf Instagram, du beschreibst dich selber mit den Worten: 25, ungewöhnlich, in der Schweiz hergestellt. In der Bio kann man weiter auch lesen, dass sich dein Account dem trans Aktivismus widmet. Das geht dann so, dass es beispielsweise Text- und Bilder-Posts gibt zu einer bestimmten spezifischen Frage. Zum Beispiel: ‚Hey Eneas, was ist eigentlich Geschlechtseuphorie?‘ oder es gibt auch eine How-to-Anleitung wie man über trans Menschen am besten reden sollte. Ich bin Nina und über mich spricht man mit den Pronomen ‚sie‘ und ‚ihre‘. Welche Pronomen verwendest du und wie verwendet man diese Pronomen richtig?“
Eneas: „Meine Pronomen sind im Deutschen ‚er/ihm‘ und ich glaube wir wissen alle, wie man ‚er/ihm‘-Pronomen verwendet (lacht) und im Englischen ‚he/they‘. Das ist ein bisschen spezieller, weil ich möchte, dass man sie abwechselt. Manchmal soll man ‚he‘ sagen, aber ich finde es auch schön, wenn man ‚they‘ sagt und wenn ihr wissen wollt, wie man das verwendet, dann könnt ihr das gerne googeln (lacht). Es gibt ganz viele Infos wie man das auf Englisch konjugiert.“
Nina: „Wir fahren auch schon mit einer sehr persönlichen Frage weiter, wenn du Lust hast und magst und dich wohl fühlst, uns zu beschreiben wie deine Identität ist.“
Eneas: „Ich bin nonbinär und das ist auch der Grund, wieso hier eingeladen wurde. Und ich stehe noch nicht so lange dazu, dass ich nonbinär bin, aber ich bin schon immer nonbinär gewesen. Ich habe aber mich auf Social Media bewegen müssen, um überhaupt herauszufinden, dass ich es bin, weil wir leben in einer sehr binären Welt und als ich gemerkt habe, dass ich keine Frau bin, habe ich gedacht ich sei ein Mann. Weil ich auch gerne aussehen würde wie ein Mann, aber ich bin kein Mann, und deshalb sage ich auch, dass ich trans* maskulin bin.“
Nina: „Wie wir das ja in den Sendungen immer machen, bitten wir unsere Besuchspersonen ein Musikstück oder ein Audio-Artefakt mitzubringen, das für sie wichtig war auf der Reise oder immer noch wichtig ist. Was hast du uns mitgebracht und warum?“
Eneas: „Ich habe euch einen Song von Kensington mitgebracht. Das ist eine sehr coole Band übrigens (lacht). Ich kenne jeden Song in und auswendig, aber speziell den Song ‚No me‘ von ihnen vom neusten Album spricht mir extrem zu, weil es ... ich kann mich mega identifizieren damit, vor allem mit dem letzten Teil. Ich fühle mich als trans* Person angesprochen. Ich weiss nicht, ob das die Idee dahinter war, aber es geht so ein bisschen darum, dass ich nicht mein Körper bin und nicht mein Vater und es geht auch sonst um Familienverhältnisse, ja. Ich würde gerne mal reinhören und wenn ihr das vielleicht mit diesem Aspekt hören würdet, dann hört ihr vielleicht, was ich meine.“
Nina: „Dann hören wir doch rein.“
[Musik: No me - Kensington]
Nina: “Herzlich willkommen zurück bei FluiD im Format auf gds.fm – deine Sendung zum Thema Nonbinarität. Gegenüber von mir sitzt Eneas. Wir sprechen heute über Social Media, spezifisch über Instagram. Wenn du dich zurück erinnerst: Wie war dein Einstieg in Social Media? Kannst du dich konkret noch erinnern und welche Plattform war das?“
Eneas: „Mhm, ich hatte ein Zettelchen bekommen, irgendwann in der Oberstufe und darauf stand: ‚Hast du Netlog?‘ (lacht) und ich war so: ‚Was ist Netlog?‘ (lacht). Ich glaube viele so in meiner Generation haben mit Netlog angefangen und dann halt den Weg über Facebook und dann irgendwann ist Instagram gekommen. Ich habe mich lange geweigert Instagram zu verwenden. Ich fand: ‚Das ist so ein Hype, dem will ich nicht folgen‘ und dann irgendwann ja bin ich schwach geworden und habe angefangen meine Kunst, meine Illustrationen auf Instagram hochzuladen und habe recht viele, auch privaten Dinge dort geteilt und habe mich nicht so wohl gefühlt damit. Deshalb habe ich einen zweiten Account gemacht um so ein bisschen blöde Selfies und so zu posten und aus dem ist jetzt mein trans* aktivistischer Account geworden (lacht).“
Nina: „Wie bist du eigentlich auf den Namen gekommen für deinen Account?“
Eneas: „Ich mag Wortspiele und mein alter Name ist mega cool gewesen, um Wortspiele zu machen. Der Neue zum Glück auch. Ich wollte etwas Positives nehmen, weil ich ja jetzt endlich meinen Namen haben kann und dazu stehen kann und deshalb happyneass: ein Wortspiel aus Happy und Eneas.“
Nina: „Wie sieht bei dir ein normaler oder so ein Beispiel-Tag aus mit Social Media-Konsum? Wie begleitet dich Social Media?“
Eneas: „Konsumieren tue ich sehr selten, ich kreiere mehr als dass ich konsumiere. Ich stehe auf und trinke zuerst einmal einen Kaffee (lacht), schaue ob ich irgendwelche Mails habe, die ich ganz dringend beantworten sollte. Weil mir hilft das, den Tag zu starten und mal wirklich mein Hirn zum Laufen zu bringen und dann gehe ich mal auf Insta und schaue zuerst mal, was mir meine DM (direct messages) so sagen, weil ich kriege unglaublich viele private Nachrichten. Dann nehme ich mir Zeit, um den Menschen diese Nachrichten zu beantworten und dann überlege ich: ‚Ja was erzähle ich denn heute so?‘ (lacht). Es kommt mega drauf an, wenn ich etwas bei Anna Rosenwasser sehe, ein Post, der relevant sein könnte und beginne mich mit dem auseinanderzusetzen. Oder auch sonst Sachen, die gerade viral gehen, ob man etwas dazu sagen kann. Mehrheitlich erzähle ich einfach, was für mich gerade wichtig ist, was mir durch den Kopf geht.“
Nina: „Was gefällt dir an Social Media?“
Eneas: „Ich finde es mega schön, dass man sieht wie viele Bubbles es gibt und dass man diese Bubbles verknüpfen kann, weil es ist für mich wichtig, dass wir irgendwann eine Zukunft haben, in der Menschen, die Diskriminierung erfahren, miteinander für eine bessere Zukunft kämpfen können. Und das geht nur wenn man miteinander redet. Und das finde ich das Schöne an Social Media, dass eine Plattform geboten wird, auf der man miteinander reden kann und etwas machen kann, das Menschen erreicht und auch, dass man… Warte den Satz muss ich neu anfangen. Ich finde es auch mega schön, dass ich die Möglichkeit habe, mich zu zeigen und mit dem Menschen zu erreichen, weil ich kriege immer wieder Nachrichten, in denen Leute sagen: ‚Hey wow, danke vielmals, dass du das machst! Weil ich weiss jetzt, dass ich bi bin, ich kann jetzt zu meinem Outing stehen.‘ Und ich will einen Impact haben auf dieser Welt. Ich will nicht irgendwann einfach sterben und sagen: ‚Ja das Leben ist spurlos an mir vorbeigegangen.‘ oder umgekehrt.“
Nina: „Ja genau, da sind wir ja schon dort gewesen, wo wir fortfahren wollen und zwar würde mich sehr fest interessieren, seit wann du auf Instagram aktivistisch unterwegs und warum du angefangen hast?“
Eneas: „Aktivistisch unterwegs bin ich seit ich wirklich weiss, dass ich trans* bin. Ich wusste es schon mit 21 und bin froh, habe ich es erst jetzt richtig, richtig gecheckt. Ich hätte nicht gecheckt, dass ich nichtbinär bin, wäre ich mit 21 schon out gewesen und ich habe angefangen meinen ganzen Prozess vom Outing auf Social Media zu teilen und deshalb sieht man auch bei den alten Posts noch nonbinäre Ausdrücke. Ich habe angefangen mit dem Outing, dass ich bigender bin und dann halt: ‚Ich bin doch ein trans* Mann.‘ und dann durch das öffentlich Dazustehen, den ganzen Prozess, sind immer mehr Leute gekommen und haben gesagt: ‚Wow, mega cool, mach weiter mit dem.‘ und auch die Neugier von diesen Menschen (lacht) war unglaublich und das hat einfach inspiriert, meinen Prozess wirklich zu teilen auf Social Media. Aber eigentlich hab ich das nur gemacht - in the first place - damit ich nicht allen Menschen schreiben muss, dass ich trans* bin (lacht): ‚Ich schreib es jetzt einfach mal auf Insta und dann können sie Fragen stellen, wenn irgendeine da ist.‘ Ja und wieso ich die Guides mache, ist, weil ich gesehen habe: ‚Wow, es hat viel zu wenige Informationen auf Deutsch.‘ Ich habe eine Person im Umfeld, die sich geoutet hat als nonbinär bei mir und die Person kann nicht gut Englisch. Die Informationen gibt es en masse auf Englisch und so wenig auf Deutsch und deshalb habe ich angefangen, diese Slides zu machen, bei denen man sich mega easy in die Themen reinlesen kann.“
Nina: „Wir sehen halt dieses Slides oder Guides, die du erstellst und die erklärst mega gut und auch auf eine simple Art und Weise, was es ist. Aber es ist wahrscheinlich mega ein Arbeitsprozess dahinter.“
Eneas: „Zuerst vielen Dank für das Kompliment, das ist mega lieb. Ja es ist ein Riesenprozess dahinter: Ich investiere 5-8 Stunden pro Guide und die anderen Posts brauchen auch Zeit, das ist nicht so easy einfach kurz in ein Foto machen. Ich überlege mir ja auch, was für ein Foto will ich machen und ich zeige auch nicht mega wahllos Babyfotos von mir. Die Idee hinter dem ist: ‚Ich bin trans* und ich war schon immer trans*.‘ Und ich finde es mega schön, durch das dass meine Mutter mich einfach sein liess, wie ich bin und man es dadurch auch sieht. Und sie hat mich nicht in Kleidchen gezwungen, sie liess mich anziehen, was ich anziehen wollte. Und dann habe ich noch den einen Post, auf dem ich immer so ein bisschen Transitions-relevante Sachen erzähle mit einem Selfie und was danach kommt, ist mega frei. Das kommt mega drauf an um was es gerade geht. Es kann ein Gedanke sein oder auch wie sich meine Stimme verändert, das ist mega mega frei. Und bei den Guides sind auch mega viele Menschen dahinter, was sehr wichtig ist zu erwähnen: Ich mach das nicht alleine. Ich bin einfach die Person, die das gegen aussen trägt, weil ich das gerne mache und auch gut mache (lacht), aber ich möchte mich natürlich auch bei diesen Menschen bedanken und würde sie auch gerne mal zum Essen einladen.“
Nina: „Ja wie wir jetzt schon gesagt haben, es steckt mega viel Arbeit dahinter. Wie sieht es aus, zahlt dich irgendjemand dabei? Ist das ein Ziel oder kann man deine Arbeit sonst wie unterstützen?“
Eneas: „Wenn irgendjemand mein Glucose-Guardian werden möchte, dann sag ich nicht nein (lacht). Sie können sich gerne bei mir melden und für genau das hab‘ ich auch Patreon eingerichtet. Man muss nicht unbedingt mein Glucose-Guardian werden, es muss mir auch niemand Geld geben, das möchte ich ganz ganz fest betonen an dieser Stelle, aber es ist trotzdem wichtig, dass man die Arbeit von Menschen, die Aktivismus betreiben, nicht als selbstverständlich anschaut und da rede ich nicht nur von mir, da rede ich von allen Menschen, die das machen. Ich habe den Vorteil: Ich bin weiss und ich bin able-bodied. Aber Menschen, die behindert sind oder Schwarz, People of Color und Aktivismus betreiben und es noch schwieriger haben, einen Job zu finden, genau diesen Menschen sollte man unbedingt etwas geben für ihre Arbeit. Weil es nicht easy ist, diskriminiert zu werden und einen Job zu finden und dann auch noch Arbeit zu leisten und für das dann auch noch: ‚Hey merci, gäll, danke, Eneas!‘ ‚Ja bitte gern geschehen!‘ Ich mache es wirklich gern, aber ich finde es schön, wenn man das appreciated indem man etwas zurückgibt.“
Nina: „Für die Leute, die nicht so vertraut sind mit Patreon, wenn du noch kurz erzählen oder erklären magst, wie das dort funktioniert.“
Eneas: „Ich habe es jetzt ganz neu gemacht. Ich seh dann selber noch so richtig, wie das funktioniert (beide lachen). Ich habe das in einer Nacht- und Nebelaktion eingerichtet. Es ist ein bisschen so, dass man mit einem kleinen Beitrag – bei mir mit einem Keks im Monat – mich unterstützen kann oder mit einem Znüni im Monat oder ein Mittagessen oder ein Abendessen und dann wird der Preis dann immer mehr. Man kann natürlich auch selber eine Zahl reinschreiben, wenn man findet: ‚Ja, ich würde gerne mehr als nur einen Znüni geben.‘ kann man dort auch noch einen anderen Betrag reinschreiben. Wichtig ist auch, ich gebe auch noch etwas retour: Also, wenn man dann 50 Franken im Monat gibt, dann kriegt man den Discord Zugang und einmal im Monat kann man sich mit mir austauschen um ein besserer trans* Ally werden. Die Idee ist auch, dass man ab hundert Franken an trans* Workshops mitmachen kann und für die Personen wäre der dann auch gratis. Das ist alles noch im Aufbau, aber es sollte schon nicht einfach so nur: ‚Ja, danke für die Moneten.‘, sondern ich würde auch noch ein bisschen etwas dafür geben.“
Nina: „Was sind für dich Erfolge oder was ist ein Erfolg deiner Arbeit?“
Eneas: „Ganz klar, dass ich Menschen erreiche und dass sie mir retour schreiben, wie wichtig das jetzt für sie ist und dass sie jetzt Pronomen in ihre Bio getan haben und jetzt endlich verstehen wieso und... oder nur schon alleine, dass mein Mitbewohner findet: ‚Es ist so schön mit dir zusammen zu wohnen und dazu zu lernen.‘ Solche Dinge sind Erfolg für mich und das hätte ich nicht, wenn ich die Social Media-Arbeit nicht machen würde, weil durch das, dass ich sie mache kann ich mich stetig weiterbilden und das ist auch ein Erfolg, den ich sehe, den es mir gibt, der Mehrwert, den es mir gibt. Ich werde auch zu einem besseren Ally in so vielen verschiedenen Bereichen dank dem Aktivismus von so vielen Menschen.“
Nina: „Inwiefern kann Instagram zu der Sichtbarkeit von nonbinären Identitäten beitragen?“
Eneas: „Ja (lacht). Jeder Mensch, der sich getraut sich zu zeigen, soll sich zeigen. Je mehr Menschen offen dazu stehen und zeigen, dass sie nonbinär sind, können Menschen ablösen, die trans* Aktivismus machen. Wir kennen Sascha Rijkeboer. Sascha macht mega, mega gute Arbeit, auch in verschiedenen Bereichen, auch feministische Themen werden mega streng behandelt dort und ich finde es super wie Sascha das macht. Ich finde es wichtig, dass man einander unterstützen kann bei dieser Arbeit und dass auch ein bisschen Last abgenommen wird von dem ‚Uff, ich bin trans* und ich bin müde‘. Sascha hat mir mal einen Text geschrieben: ‚Ich identifiziere mich als nonbinär, aber meistens identifiziere ich mich als müde.‘ Und ich verstehe es. Ich habe erst gerade angefangen, aber ich weiss es wird anstrengende Arbeit auf mich zukommen. Also sehe ich, dass mit dem Aktivismus auch eine cis Welt erreicht werden kann, um zu zeigen: Es gibt nicht nur Mann und Frau, sondern es gibt auch nonbinäre Menschen und die haben eine unglaubliche Vielfalt.“
Nina: „So in der Vergangenheit und auch jetzt beobachtest du oder was beobachtest du daran, wie sich Communities bilden können und welche Communities sich gerade bilden und was da genau so passiert auf Instagram und auf Social Media generell?“
Eneas: „Ich habe vorher ja bereits das Thema etwas angeschnitten. Ich sehe, dass es mega viele Bubbles gibt. Wir haben Body Positivity-/Body Neutrality-Movement, die vor allem Menschen, die fett sind – sagt man so? Ja – die Menschen, die fett sind und zu ihrem Körper stehen und sagen: ‚Ich bin valid, Punkt‘. Wir haben die Lesben-Bubble, wir haben die Gay-Bubble, die bisexual Bubble, die immer noch am Kämpfen sind: ‚Help, wir sind hier!‘ Ich bin - by the way - auch bisexuell (lacht) und alle diese Bubbles wollen eigentlich das genau Gleiche: Sie wollen, dass man als Mensch respektiert wird und die gleichen Rechte hat und natürlich auch die feministische, queer-feministische Bubble, die gehören genauso dazu. Es ist so obvious für mich, dass ich nicht daran gedacht habe, das zu sagen. Und ich sehe, dass eben durch diese Social Media-Arbeit, die diese Aktivist*innen machen immer mehr eine größere Bubble wird. Zum Beispiel die queer-feministische Bubble ist eigentlich schon eine Vereinigung aus zwei Bubbles so.“
Nina: „Ja und ich glaube auf Social Media kann man schon sehen, wie sie sich beginnen gegenseitig zu unterstützen oder auch Themen aufzunehmen oder auch zu teilen oder auch neu zu verfolgen.“
Eneas: „Mega fest, ja. Und das gibt auch wieder eine Entlastung, wenn jemand wie eben auch Anna Rosenwasser Menschen eine Bühne gibt, die zuvor nicht so eine große Bühne gehabt haben. Ohne sie wäre ich jetzt nicht da, wo ich jetzt bin und da bin ich auch mega dankbar, dass ich unterstützt werde von anderen Bubbles (lacht). Das ist wirklich mega schön.“
Nina: „Für die Leute, die mit dem Thema Social Media und mit denen Bubbles nicht so vertraut sind: Wer ist Anna Rosenwasser?“
Eneas: „Anna Rosenwasser benutzt sie-Pronomen, das sehe ich hier auf der Bio von ihr auf Instagram und ausserdem beschreibt sie sich selber als halb so jüdisch wie sie heisst und doppelt so gay wie sie ausschaut. Zusätzlich ist sie ein mega lieber Mensch, der sehr kommunikativ ist. Sie liebt Katzen über alles (lacht).“
Nina: „Wie du (lacht).“
Eneas: „Ja ich auch. Ich mag Katzen auch sehr gerne.“
Nina: „Welche Accounts auf Social Media inspirieren dich oder haben dich persönlich inspiriert? Und gibt es sogar welche, die dazu beigetragen haben, dass du selber aktivistisch wurdest?“
Eneas: „Ich weiss nicht, ob man es mitbekommen hat, aber ich finde Anna Rosenwasser ziemlich cool (lacht). Und ihr Kanal ist sehr inspirierend, weil ich mag wie sie mit Kritik umgeht und sie äussert und zeigt, dass sie menschlich ist und dass sie eben auch nicht perfekt ist und jeden Tag daran arbeitet ein besserer Mensch zu sein als gestern. Das finde ich einen mega tollen Ansatz und hat mich auch dazu inspiriert, offen zu sein und zu zeigen wie ich früher gewesen bin, weil ich war nicht so wie ich jetzt bin: Ich war tatsächlich antifeministisch, weil ich nichts mit dem Thema Frau-Sein anfangen konnte, ja. Also, der interne Hass mir gegenüber hat sich so geäussert gegen aussen, ja. Und es gibt auch viele amerikanische Accounts, die mich inspiriert haben und mir geholfen haben, zu wissen wie ich aussehen will oder welchen Teil davon, zum Beispiel bei der Mastektomie, dass ich keine Areola will. Das habe ich gesehen bei Noah, der Accountname von Noah ist @noah_scout. Auch ein Account, der mich sehr inspiriert, ist @radicalsoftness aus Deutschland oder Österreich – Ich bin mir gerade nicht mehr sicher – sie heißt Corina und sie macht Aktivismus in mega vielen verschiedenen Bereichen und zeigt einfach, dass einfühlsam sein etwas Schönes ist und dass man offen sein soll für Kritik und auch anwenden und nett sein zu Menschen.“
Nina: „Bevor wir im Gespräch mit Eneas weiterfahren, machen wir noch schnell einen kleinen Abstecher in die Geschichte und zu den Hintergrundinformationen. Tizi, was hat deine wissenschaftliche Recherche zum nonbinären Aktivismus ergeben?“
Tizi: “Ich habe ein paar Dinge gefunden. Nonbinärer Aktivismus ist nicht neu - die Wurzeln des aktuellen Aktivismus liegen in früheren trans* und queeren Bewegungen. Häufige Themen für welche nonbinäre Aktivist*innen sich einsetzen sind z.B. das Recht auf Selbstbestimmung der eigenen Identität (z.B. auf rechtlicher und medizinischer Seite), öffentliche Räume geschlechtsneutraler zu gestalten (z.B. WCs, Umkleidekabinen) und das Aufmerksam machen, dass der Sprachgebrauch wichtig ist und Sprache geschlechterneutral oder geschlechterinklusiv sein sollte (z.B. bezogen auf Pronomen oder Anreden).”
Nina: “Hast du auf deiner Recherche auch noch spezifisch etwas zum Aktivismus auf Social Media gefunden?”
Tizi: “Ja, ich habe tatsächlich einige Papers gefunden, welche darauf eingehen. Nonbinärer Aktivismus auf Social Media kann neben der aufklärerischen und politisch fordernden Seite, weitere Seiten haben. Beispielsweise kann man sich auf Social Media ein lokales Unterstützungsnetz aufbauen und über belastende Ereignisse, z.B. im Zusammenhang mit Diskriminierungserfahrung, sprechen, man kann positive Vorbilder suchen, welche z.B. auch für die Identitätsfindung wichtig sein können und so ein Save Space kreieren, indem die Resilienz - oder psychische Widerstandskraft - gefördert wird.
Es gibt einige Studien, die die Rolle der Social Media Seite Tumblr - eine Seite, auf der man kurze Blogeinträge schreiben kann - zur Identitätsbeschreibung untersucht haben. Spannend am Format von Tumblr ist beispielsweise, dass man in der Infobox über sich selber, keine vorgefertigten Kategorien hatte, sondern sich selber beschreiben kann. Diese Funktion hat es erlaubt, dass neue Sprache und Begriffe zur Selbstbeschreibung entstanden sind. Zu neuen Begriffen, habe ich noch ein tolles Zitat gefunden aus dem Buchkapitel “Non-binary activism” von der Person S. Bear Bergman:
‘As an educator, I spend a lot of time explaining this: That trans communities have come to a place where we have the cultural agency, finally, to explain and describe our own experiences using our own language, and that while this is a messy and
inconsistent process, it’s also a pivotal (and frankly thrilling) moment in identity development. I have some sympathy for the well-meaning non- transgender people who desperately want to get the lingo right as an act of allyship with trans and non-binary people in this, but it’s too important (and too exciting) to rush. If we’re going to be able to eventually describe the specific, delicious, varied, and nuanced particulars of our non-normative bodies, experiences, and identities, it’s going to take some time.’
Deutsche Übersetzung (frei übersetzt):
Als dozierende Person verbringe ich viel Zeit damit, dies zu erklären: Dass trans* Gemeinschaften an einem Punkt angelangt sind, an dem wir endlich die kulturelle Autonomie haben, unsere eigenen Erfahrungen in unserer eigenen Sprache zu erklären und zu beschreiben, und dass dies zwar ein chaotischer und inkonsistenter Prozess ist, aber auch ein entscheidender (und offen gesagt aufregender) Moment in der Identitätsentwicklung. Ich habe ein bisschen Mitleid für die wohlmeinenden cis Menschen, die als Akt der Verbundenheit mit trans* und nonbinären Menschen verzweifelt versuchen, die richtige Sprache zu finden, aber es ist zu wichtig (und zu aufregend), um es zu überstürzen. Wenn wir schließlich in der Lage sein wollen, die spezifischen, köstlichen, vielfältigen und nuancierten Besonderheiten unserer nicht-normativen Körper, Erfahrungen und Identitäten zu beschreiben, wird es einige Zeit dauern.
Ich habe das Zitat sehr schön gefunden, da es zusammenfasst, dass es ein Dialog gibt innerhalb der aktivistischen Community und dass man sich auch nicht immer ganz einig ist und dass es ein Prozess ist, welche andauert und daher Geduld braucht.”
Nina: “Wir haben es vorhin schon mal angeschnitten, während des Gesprächs mit Eneas: Wenn man Instagram öffnet, dann sieht man dort gewisse Posts und Stories; gewisse Inhalte werden einem angezeigt, gewisse aber auch nicht und das passiert nicht einfach zufällig, sondern wird von einem Algorithmus eingestellt. Was ist eigentlich ein Algorithmus und möglichst einfach erklärt: Wie funktioniert er?”
Tizi: “Ein Algorithmus, ganz ganz simpel erklärt, funktioniert ein bisschen wie ein Computerprogramm, welches gewisse Handlungsvorschriften definiert hat. Die Handlungsvorschriften sind dazu da, um ein gewisses Problem zu lösen. D.h. ein Algorithmus funktioniert nicht einfach so, sondern man muss ihn trainieren: man muss ihm Trainingsdatensätze geben, damit der Algorithmus, das Ziel, welches man verfolgt oder die Lösung, die man sucht, generieren kann. Das heisst aber auch, dass der Algorithmus immer nur so gut ist, wie die Datensätze, auf welchen er darauf lernt.
Und in Bezug auf Social Media werden Algorithmen verwendet, um den Nutzenden für sie spannende Inhalte zu präsentieren. Die Algorithmen bei Facebook und Instagram werden immer mal wieder verändert und angepasst - das heisst es kann vorkommen, dass Inhalte, welche man zuvor gesehen hat, plötzlich nicht mehr angezeigt werden. Das Phänomen wird Shadowbanning genannt und ist sehr problematisch für aktivistische Posts oder Inhalte. Diese erhalten dann weniger Aufmerksamkeit und können nicht mehr so viele Personen erreichen.”
Nina: “Vielen Dank für diese Erklärung. Verstehe ich das richtig, dass dies nicht zufällig passiert? Und kann dies Einfluss haben auf die Gestaltung und Kuration von Instagram als Plattform?”
Tizi: “Auf jeden Fall, letztens haben die Nutzungsbedingungen bei Instagram gewechselt und es ist jetzt noch schwieriger geworden aktivistische Beiträge zum Thema Sexualität und Geschlechtsidentität zu vermitteln und darauf aufmerksam zu machen. Besonders weil viele Wörter, welche von diesen Communities verwendet werden, jetzt shadowbanned werden. Das heisst, man kann nicht mehr einfach “Sex” schreiben, weil der Beitrag sonst versteckt wird, sondern muss umständlich “S3x” mit einer “3” schreiben. Aber nicht nur das: auch Bilder mit Körper, welche nicht der Norm entsprechen, werden eher shadowbanned als weisse, able-bodied, schlanke Körper. Dies ist sehr schade, da uns die Vielfalt gut tun würde.”
Nina: “Beispielsweise folge ich einer tollen Person aus dem österreichischen Raum, welche skizzenhafte, linienförmige Zeichnungen - also Kunst - macht und auch davon lebt. Und diese Person zeichnet oft auch Leute beim Sex oder nackte Personen und ihr Account wurde gesperrt, obwohl diese Person angewiesen ist auf den Account, da es ihre Haupteinnahmequelle ist. Und Instagram hat das einfach entschieden zu sperren.”
Tizi: “Ja, man kann in dieser Hinsicht schon auch von Zensur sprechen. Es gibt auch verschiedene Hashtags, die darauf aufmerksam machen sollen, wie z.B. #freeTheNipple auf Englisch, eben dass man weibliche Nippel zeigen darf.”
Nina: “Als Nächstes hören wir ‘Blame It On Society’ von Tash Sultana. Ganz passend zum Thema sagt Tash Sultana im Refrain: ‘Blame it on society, stay the hell away from me, society stop telling me what I am supposed to be. Oh, I’m only trying to be me, baby, baby.’ Viel Spass.”
[Musik: Blame It On Society - Tash Sultana]
Nina: “Du hörst FluiD im Format auf gds.fm – herzlich willkommen zurück. Wir sind mitten im Gespräch zum Thema Social Media und ich würde mal weitermachen mit der nächsten Frage an dich, Eneas, und zwar: Wo siehst du so ein bisschen die Grenze von Social Media und spezifisch auch von Instagram? Wir haben ja schon mal darüber geredet, dass teilweise die Arbeit hinter solchen Posts mega gross ist und dann hat das – keine Ahnung – vielleicht maximal 10 Slides und einen bestimmten Platz, den man zur Verfügung hat, und eine spezifische Zeichenanzahl. Nervt dich das manchmal?“
Eneas: „Ja schon ein bisschen. Was mich vor allem nervt explizit an Instagram ist, dass ich Posts nicht editieren kann, also Bilder nicht editieren kann, weil ich mache Guides, die ich als Bilder hochlade und dort hat es Texte drin, die ich teilweise jetzt anders schreiben würde. Da würde ich gerne das spezifische Foto runternehmen und ersetzen mit dem richtigen Ausdruck und das kann ich nicht. Das ist sehr anstrengend. Was auch eher anstrengend ist, ist dass die Aufmerksamkeitsspanne von Menschen immer kleiner wird, das heisst man muss Guides kurz und knackig machen, auch Informationen sonst so schnell wie möglich rüberbringen. Ein 1-Minuten-Video wird nicht mehr geschaut, versuch es in 15 Sekunden rüberzubringen, was du sagen willst und das ist eine Riesenkunst.“
Nina: „Und dort ist ja auch so ein bisschen das, was ich gelernt habe in meinem Studium, dass es schwierig ist, die Leute rüberzubringen auf eine andere Plattform oder auf eine Website zum Beispiel, auf der etwas noch länger erklärt würde, weil dann die Leute mögen irgendwie nicht auf einen Link drücken oder so, sondern dass man sie wirklich auf Insta behalten muss, so.“
Eneas: „Ja, aber wünschenswert ist ja, dass man sie auf eine andere Plattform bringen kann, weil wir haben das vorhin davon gehabt wegen Shadowbanning etc. und ich will meinen Content teilen können und ich will meinen Körper teilen können, aber ich will nicht gebannt werden, weil ich mich so zeige wie ich bin. Aber jetzt zum Beispiel auf Patreon werde ich das können. Und ich würde auch an dieser Stelle gerne die Leute animieren, auf diese Links zu klicken und die Sachen anzuschauen, weil Aktivist*innen geben sich auch Mühe, um zusätzlichen Content zu machen.“
Nina: „Wir sind ja vorhin beim Theoriehintergrund mit Tizi schon mal dort gewesen und da wäre meine Frage, wie deine Arbeit durch diesen Algorithmus, der sich immer wieder ändert, beeinflusst wird?“
Eneas: „Ich merke es nicht gross, weil durch das, dass ich diese Guides mache, speichern sie die Menschen auch und Speichern ist der neue Superlike. Das heisst: Mega schön wenn du dir einen Post anschaust und zweimal auf das Bild tippst, aber das bringt eigentlich dem Menschen, der das kreiert hat nichts. Das ist einfach ein bisschen Dopamin (lacht), aber was wirklich Reach gibt und was andere Menschen erreicht, ist wenn man es safed oder wenn man es teilt in der Story und am besten verlinkt man auch noch die Person, woher das dieser Post kommt und nicht einfach nur Teilen, sondern auch explizit auch ein @ dranmachen, weil dann sieht diese Person auch: ‚Ah, ich wurde getagged.‘ Genau dann kann man das auch resharen, das ist auch schön zu sehen, wer das alles macht. Und so richtig beeinflusst mich der Algorithmus nicht, weil ich selber eine sehr flexible Person bin. Wenn ich merke: ‚Oh, das kommt jetzt nicht gut an‘, dann sag ich: ‚Easy, ich mach einfach etwas anderes‘ (lacht). Und entweder erzähle ich es via Video oder ich mache mal wieder ein Selfie. Das ist sehr wichtig: In der Story drin muss man immer wieder mal das Gesicht zeigen, weil wenn ich einfach nur Text mache, dann verliere ich Menschen. Also dann verliere ich 40 Personen pro Story und das heisst: Es ist wichtig, dass ich mal wieder mein Gesicht zeige und dann sind die Leute wieder happy und dass man auch mal wieder etwas macht, bei dem man interaktiv sein muss: Ein Poll (Umfrage) oder ein Quiz. Es ist schön, dass Instagram mich zwingt, solche Sachen zu machen, weil so kann ich auch kreativ sein und mir was einfallen lassen: ‚Oh. Was kann ich jetzt machen, was Fun ist?‘ Weil Social Media soll Fun sein und meine Arbeit soll auch Spass machen und der Algorithmus zwingt mich ein bisschen dazu, dass es Spass macht (lacht).“
Nina: „Woraus oder was sind so deine negativen Erfahrungen, die du auch machen kannst oder musst auf Instagram?“
Eneas: „Ich kriege viele DM‘s und die Hemmschwelle, irgendwem eine böse Nachricht zu schreiben, ist auf Insta oder allgemein auf Social Media relativ tief. Man sagt schnell mal etwas, das man so Face to Face einer Person nicht ins Gesicht sagen würde, und da muss man mega aufpassen. Ich habe das Glück, dass mir das sehr selten passiert. Es kann natürlich auch am Reach liegen, weil ich sehr wenig Leute erreiche noch im Moment und es kann natürlich sein: Je mehr Leute ich erreiche, desto mehr Menschen würden sich auch angegriffen fühlen und mir das mitteilen. Und das beste, was man dann machen kann, ist einfach den Kommentar zu löschen. Ein Safe Space soll das sein bei meinem Profil und solche Sachen haben einfach keinen Platz. Ich schenke solchen Dingen auch keine Aufmerksamkeit. Ebenfalls eine Schwierigkeit im Vereinfachen von Content ist: Für wen mache ich das eigentlich? Ich mache das mehrheitlich für cis Personen, dass ich sie aufklären kann über trans* Themen, weil trans* Menschen wissen ja ziemlich gut Bescheid über solche Sachen und durch das, dass ich es mega einfach machen muss, bekomme ich auch sehr viel Kritik über und ich weiss, dass es manchmal schön wäre, wenn man alles in einen Post reintun könnte – I wish – aber leider geht das nicht und ich will ja mit meiner vereinfachten…. ich will ja mit vereinfachter Sprache viele Menschen erreichen. Und deshalb denke ich auch: Es braucht Geduld von beiden Seiten, es braucht Geduld von trans* und inter Menschen sowie auch von cis Menschen, dass wir miteinander eine Kommunikationsbasis aufbauen können, auf der man miteinander reden können und uns verstehen.“
Nina: „Wenn man jetzt aber zum Beispiel Kritik üben wollte oder wenn man ein Feedback hat an dich oder wenn einem etwas auffällt, was wäre ein schöner Weg, ein angenehmer Weg für dich wie man das übermittelt?“
Eneas: „Kritik ist für mich immer erwünscht. Ich schreibe auch am Schluss von meinen Posts: ‚Hey, wenn ihr etwas anzumerken habt, konstruktive Kritik, schreibt es bitte in die Kommentare.‘ Das ist von mir eine Einladung an die Leute: ‚Bitte kritisiert mich, wenn ich etwas falsch mache.‘ Ich finde unaufgeforderte Kritik schwierig, weil es kann einfach passieren, dass Personen nicht im Space sind für das und das dann nicht so auffassen, wie man das eigentlich sollte und dann die Kritik versandet. Und ich glaube, wenn man fragt: ‚Hey darf ich dich kurz kritisieren?‘, dann weiss man: ‚Oh, okay, jetzt kommt eine Kritik.‘ und man kann sich mental auf das vorbereiten und dann die Kritik annehmen. Genauso wie Komplimente. Ich finde auch nicht, dass man Menschen mit Komplimenten einfach überschütten sollte, weil auch das ist unglaublich schwierig zu handeln mit der Zeit, wenn ganz viele Menschen dir schreiben, wie toll dein Content ist, kann das sehr bewältigt sein und auch dort finde ich, man soll fragen, was für eine Art von Kritik und Kompliment man einer Person machen darf.“
Nina: „Wir haben jetzt ja über die Schattenseiten – nenne ich das jetzt mal – von Instagram oder Social Media generell geredet. Hast du persönlich Rezepte oder Strategien, wie du dich davor schützt? Also mir ist zum Beispiel aufgefallen, dass du geschrieben hast, du gehst jetzt für ein paar Tage offline, also du seist weg von Instagram. Warum machst du das und was passiert dann mit dir?“
Eneas: „Gegenfrage an dich: Arbeitest du 7 Tage in der Woche?“
Nina: „Ich sollte nicht (beide lachen). Ich versuche, nicht 7 Tage in der Woche zu arbeiten.“
Eneas: „Genau das, Aktivismus ist Arbeit und man sollte manchmal auch einfach Wochenende machen, heisst: Ich habe eine Zeit gebraucht, um zu checken, dass Instagram für mich Arbeit ist und wieso ich eigentlich so müde bin. Ich war müde am Wochenende und ich konnte mich nicht auf die Menschen konzentrieren, die bei mir waren, wenn ich noch schnell Insta gecheckt habe. Wenn man Konsument*in ist, ist das kein Problem, dann kann man einfach kurz reingehen und schauen – keine Ahnung –, am besten Kollegen retour schreiben und dann raus. Bei mir heisst das wieder, jemand hat eine trans* related… nein… bei mir heisst das, irgendjemand hat mir eine Frage gestellt zum Thema trans* und ich muss diese beantworten und das braucht Zeit und ich muss mir überlegen wie ich das mache. Also, was ist meine Strategie? Ich deinstalliere es. Und einfach nur vom Homescreen nehmen oder nicht reingehen, das funktioniert nicht. Es macht süchtig (lacht), ich muss es wirklich deinstallieren und dann am Montagmorgen installiere ich es wieder. So habe ich wirklich die Möglichkeit mich von dem Ganzen zu distanzieren. Ich möchte jetzt auch einmal im Monat ein Detox-Wochenende machen, bei dem ich alle digitalen Geräte ausschalte, keine Mails, kein Fernseher, höchstens mein E-Reader um ein spannendes Buch zu lesen.“
Nina: „Wenn du offline gehst, merkst du da etwas an dir selber? Passiert da irgendetwas mit dir?“
Eneas: „Ja mega fest. Ich merke zunächst einmal, dass ich die ganze Zeit reingehen will. Ich swipe rüber und ‚Oh das Icon ist nicht da‘ und dann merke ich, dass es mir mega gut tut und dann am Samstag irgendwann am Abend merke ich, dass ich in ein Loch falle und dass mir das Dopamin fehlt, das mir diese Plattform gibt, weil die Likes, die Follows, das gibt einen Boost, es ist Instant Belohnung für mein Hirn und das merke ich mega fest, dass ich das nicht mehr habe und ist umso wichtiger dementsprechend, dass ich es deinstalliere, weil ich bin ein Suchtmensch und ich muss mich von dieser Sucht distanzieren und ich muss mir dieser Sucht auch bewusst sein.“
Nina: „Ich weiss jetzt nicht, inwiefern… du hast gesagt, du konsumierst in dem Sinne nicht mehr so viele Instagram Inhalte für dich, weil du mehr kreierst. Trotzdem ist es ja auch so, dass einem manchmal ein bisschen das Bewusstsein fehlt dafür, so dass das, was man sieht auch steuern und bewusst auswählen kann und auch wem man folgt. Und so zum Beispiel sich auch diesen Inhalten widmet, die einem gut tun und die einem nicht irgendwie das schlechte Gefühl geben, nicht genug zu sein oder dass man nicht diesem Vorbild genügen kann. Hast du das für dich auch mal entdeckt oder wie kuratierst du deinen eigenen Feed, den du anschaust?“
Eneas: „Ich habe ja zwei Profile: Auf dem einen Profil folge ich mehrheitlich Künstler*innen, die coole illustrative Sachen machen, und das ist der einzige Content, den ich noch konsumiere und der ist easy zugänglich und für mich auch inspirierend und ich kann dazulernen, was das zeichnen anbelangt. Und beim Aktivismus-Profil folge ich Menschen, die ich gerne habe und konsumiere, was sie mir zu erzählen haben, wie es bei ihnen geht mit der Transition und reagiere dort ein bisschen. Ich merke, wenn mir eine Person viel zu viele Stories macht über Themen, bei denen ich merke, es tut mir nicht gut, die keine Triggerwarnung verwendet für Inhalte, entfolge ich, weil ich will, dass es mir gut geht, wenn ich mich da drin bewege. Und es tut mir manchmal auch leid, dass ich entfolgen muss, aber es geht am Schluss um meine eigene Psyche und die ist mir in dem Fall am wichtigsten.“
Nina: „Für die, die mit dem Begriff nicht vertraut sind, was ist eine Triggerwarnung?“
Eneas: „Wir alle haben Trigger, wir alle haben Sachen, die wir erlebt haben, die uns zurückbringen zu etwas, an das wir nicht mehr zurückdenken wollen. Und es gibt so sehr viele klassische Trigger: Sexuelle Gewalt zum Beispiel oder Mobbing, solche Dinge. Und bevor man mit solchen Sachen konfrontiert wird, sollte man wissen: ‚Ah, das ist der Inhalt von dieser Nachricht oder von diesem Post‘, damit man es skippen kann. Also eine Triggerwarnung wird beispielsweise einfach ausgeschrieben, das steht ‚Triggerwarnung‘ und dann welches Thema und dann kann man entscheiden: will man es anschauen oder nicht.“
Nina: „Du hast gesagt, wenn deine Beiträge kommentiert werden mit hasserfüllten oder diskriminierenden Ausdrücken, dann löschst du diese Kommentare sofort. Gibt’s das auch, dass du Leute entfernst von deinem Profil und warum?“
Eneas: „Ja das hat es auch schon gegeben, weil ich ja – ich habe es vorher erwähnt – ich war ich nicht immer so queer-feministisch wie jetzt und es folgen mir immer noch Menschen von früher, die halt… Ich weiss nicht genau, wieso sie das tun, aber die meisten sind jetzt inzwischen freiwillig gegangen, aber es hat auch schon Personen gegeben, bei denen ich gefunden habe: ‚Du musst dich nicht mehr auf meinem Profil bewegen, weil du konsumierst meinen Content nicht so wie er gedacht ist‘ und dann kicke ich diese Person einfach raus oder blockiere sie sogar.“
Nina: „Also theoretisch könnte es dann eigentlich auch dazu führen, dass wenn du die ungebetenen Leute nach und nach rauswirfst, dass du in einer super wohlgesinnten Bubble drin bist. Wie wäre das denn?“
Eneas: „Mega schön (lacht). Es ist genau das, was ich will. Ich will mich wohlfühlen, wenn ich arbeite. Ich will mich gut fühlen beim Arbeiten und die Leute, die mir folgen, die haben ja auch einen Spitznamen: Das sind meine ‚Gschwüstis‘ anstatt ‚Brudi‘ oder ‚Sister‘ ist es so das Geschlechtsneutrale von ‚Geschwisterchen‘, ein ‚Gschwüsti‘ halt. Ich sage diesen Menschen so und ich finde die Leute, die mir folgen, haben diesen Titel auch verdient und dann ist das ja halt eine Bubble, aber wir fühlen uns wohl da drin und wir können coole Sachen miteinander teilen.“
Nina: „Dann würden wir uns langsam, aber sicher auch schon dem Ende des Gespräches annähern. Es kommt aber noch eine sehr wichtige und spannende Frage und zwar: Was ist dein Wunsch oder sind deine Wünsche für die Zukunft?“
Eneas: „Wenn ich das jetzt so ein bisschen loslöse von Social Media, ich bin nonbinär und ich habe zwei Optionen, was den Buchstaben auf meinem Ausweis anbelangt. Also ich kann entweder ‚männlich‘ oder ‚weiblich‘ sein und ich habe mich dafür entschieden, den Geschlechtseintrag nicht zu ändern, weil ich warte auf das X und ich werde auch für dieses X kämpfen. Ich werde schauen oder ich wünsche mir, dass ich mir eine Community aufbauen kann, in der wir uns helfen das zu erreichen. Und dass es auch eine Dusche gibt, wenn ich schwimmen gehe, in der ich mich wohlfühlen kann und nicht erst zu Hause duschen gehen kann. Oder WCs in einer Bar, die halt einfach ein WC sind. Genau, das ist mein grösster.“
Nina: „Wunderbar, danke vielmals für das offene, ehrliche und auch super mutige Gespräch und deine Arbeit auf Instagram oder auch sonst!“
Eneas: „Danke euch und es hat auch sehr Spass gemacht! Es war sehr schön.“
[Musik: Jingle FluiD im Format]
Nina: “Im Nachgang an diese Sendung möchten wir noch als Message mit auf den Weg geben, dass man als Social Media Konsument*in gar nicht mal so untätig ist wie man selber denkt. Indem man Beiträge auf dem Feed einer Person, die einem gut gefällt oder wichtig ist, bei sich abspeichert, weiter teilt, kommentiert oder auch liked kann man einen grossen Beitrag zur Reichweite einer Person machen. Ausserdem ist es wichtig zu wissen, dass man dem Algorithmus nicht einfach so ausgesetzt ist wie man denkt, sondern dass man auch selber diesen Profilen folgen kann, die einem gut tun, oder eben auch Profilen entfolgen kann, die einem nicht so guttun. Wir kommen zu den Snacks von der heutigen Sendung: Als Erstes möchte ich euch eine Liste über den Tresen reichen, die wir für euch erstellt haben. Darauf haben wir mega wichtige Schweizer nonbinäre Accounts genannt und aber auch internationale und Englisch sprechende Accounts aufgelistet, die euch inspirieren könnten. Als zweiten Snack kann ich euch wärmstens den SRF Virus tabula rasa Talk empfehlen: Er trägt den Titel ‚Ist Social Media Aktivismus reale Solidarität oder Heuchelei?‘. Gastgeber*innen sind Fatima Moumouni und Laurin Buser und in dieser Sendung reden sie mit dem Youtuber Adrian Vogt und mit der LGBTIQ Aktivistin Anna Rosenwasser. Als dritten und letzten Snack kann ich euch einen Beitrag von Funk aus Deutschland empfehlen: In dieser kurzen Dokumentation kriegt man einen Einblick in das Leben von der nonbinären Person Cato, der*die auf tiktok aktivistisch zum Thema unterwegs ist. Alle Snacks verlinken wir euch in den Shownotes.
An dieser Stelle möchte ich gds.fm und FluiD Danke sagen. Ohne sie wäre diese Sendung nicht möglich gewesen. Zeigt eure Unterstützung indem ihr eine Mitgliedschaft bei gds.fm löst. So helft ihr, dass gds.fm als unabhängiges und werbefreies Radio auch in Zukunft weiterhin besteht.
Diese Radioshow ist eines von mehreren Projekten von FluiD. Das queere Kollektiv kreiert u.a. Events, um Geschlecht auf eine spielerische Weise zu hinterfragen oder Radioformate, um über Geschlechtsidentitäten zu sprechen und gängige Rollenbilder zu hinterfragen.
Hast du Lust mit uns in Kontakt zu treten? Gibt es Fragen, die wir noch nicht beantwortet haben? Oder hast du einen generellen Input für die nächste Sendung oder kennst du eine Besuchsperson, die wir nicht verpassen dürfen? Schreib uns eine Mail an fluidimformat@gmail.com oder füll das Kontaktformular in den Shownotes aus. À propos Shownotes: dort stellen wir einige Tage nach der Ausstrahlung der Sendung eine Transkription zur Verfügung.
Danke fürs Zuhören, machs gut und bleib gesund!”
[Musik: Jingle FluiD im Format]